Vorgeschichten
Die Wiener Weltausstellung von 1873 war nicht die erste Großveranstaltung ihrer Art. Seit 1851 wurden im Abstand weniger Jahre insgesamt vier Weltausstellungen abwechselnd in London und Paris abgehalten. Die Artikel im Abschnitt „Vorgeschichten“ geben Auskunft über einige Entwicklungen und Ereignisse, die der Wiener Weltausstellung vorausgingen und diese maßgeblich formten. Sie setzen die Weltausstellung von 1873 historisch in Kontext und zeichnen ein umfassendes Bild ihrer Hintergründe.
Der Text „Warum Weltausstellungen?“ stellt die Frage nach dem eigentlichen Sinn und Zweck solcher Veranstaltungen. Er erklärt aus der Perspektive des frühen 19. Jh. die Bedingungen, unter welchen die Idee einer Weltausstellung erstmals aufkam. Globalisierung, Industrialisierung, Vergleichbarkeit und Konkurrenz sind Themen, die diesen einleitenden Text und die Beantwortung der im Titel gestellten Frage kennzeichnen.
„China in London und Paris 1851-1867“ skizziert die Präsenz Chinas auf den vier frühesten Weltausstellungen in London und Paris (1851-1867). China war bereits ab der ersten Weltausstellung 1851 in London mit einer eigenen Ausstellungsfläche vertreten. Zeitgenössische Berichte verdeutlichen, dass den chinesischen Exponaten globalgeschichtlich und politisch große Bedeutung beigemessen wurde. Dieser Artikel berücksichtigt erstmals französisches, englisches und österreichisches Quellenmaterial und zeigt mittels Plänen, Lithografien, Fotografien, Kupferstichen und schriftlichen Zeugnissen, wie China auf den Weltausstellungen präsentiert wurde.
Alexandra Nachescu widmet sich mit Gustav Ritter von Overbeck (1830-1894) einer wichtigen Persönlichkeit der österreichisch-chinesischen Handelsbeziehungen des 19. Jh. und bespricht seinen Beitrag für die chinesische Exposition von 1873.
Kristin Koblitz stellt die Frage nach der Bedeutung Rudolf von Eitelbergers (1817-1885), Gründungsdirektor des heutigen Museums für angewandte Kunst Wien, für die Wiener Weltausstellung und kommt zu dem Ergebnis, dass er eine überraschend untergeordnete Rolle spielte.