Objekte
Auf der Wiener Weltausstellung von 1873 waren über dreißig Länder vertreten, die länderspezifische Objekte verschiedenster Produktionen in voneinander abgetrennten Ausstellungsbereichen zur Schau stellten. Die Vielfalt der Exponate reichte von Rohmaterialien über Maschinen und industrielle Produkte bis hin zu Kunstwerken. Einige Studierende der Übung „China auf der Wiener Weltausstellung“ widmeten sich der Frage, welche Objekte im chinesischen Bereich ausgestellt waren und beschäftigten sich ferner mit dem heutigen Verbleib ausgewählter Exponate. Dafür wählten die Studierenden ganz unterschiedliche Zugänge.
Xenia Görgl versucht über Fotografien des chinesischen Ausstellungsbereichs nachzuvollziehen, welche Objekte dort ausgestellt waren. Die vollständige Rekonstruktion ist wegen der unzureichenden Dokumentation nicht möglich, aber Görgl macht auf der Grundlage der Fotografien die Beobachtung, dass die Objekte im Laufe der Weltausstellung umgestellt und neu arrangiert worden sind.
Georg Brandstetter verdeutlicht die Hintergründe für die Schwierigkeiten bei der Identifizierung und Wiederauffindung von Objekten, die auf der Weltausstellung 1873 vertreten waren. Brandstetter definiert dafür vor allem zwei Probleme: heterogene, uneindeutige Etiketten auf den Exponaten und lückenhafte Dokumentation ihrer Weitergabe.
Maria Budweiser führt vierzehn Objekte chinesischer Herkunft aus der Sammlung des Weltmuseums Wien auf die Weltausstellung 1873 zurück. Diese umfassen Kleidung, Mobiliar, diverse Bootsmodelle und andere Gegenstände. Besondere Aufmerksamkeit erfährt eine Zigarrendose, die Budweiser mit einem Katalogeintrag aus 1873 in Verbindung bringen kann.
Helena Grünsteidl und Carolin Kayali widmen sich zwei Objekten aus der Sammlung des Museums für angewandte Kunst (MAK) in Wien. Für eine Elfenbeinschatulle und eine Vase aus China existieren Dokumente, die belegen, dass beide vor dem Ankauf durch das MAK im chinesischen Bereich der Weltausstellung gezeigt waren.
Juliane Hemmelmayer stellt eine besondere Objektgruppe, nämlich sechs naturalistisch bemalte Holzkohlevögel aus dem Technischen Museum Wien, vor. Über historische Etiketten auf den Vögeln kann Hemmelmayer den Bezug zur Wiener Weltausstellung belegen.
Carolin Kayali skizziert am Beispiel eines weiteren Objekts aus dem Technischen Museum Wien, einer Guanyin-Figur, die lange Wanderschaft von Exponaten der Weltausstellung, die über das Handelsmuseum in die Bestände heutiger Wiener Sammlungen gekommen sind.