Räumlichkeiten

Unterschiedliche Pläne – unterschiedliche Planmaße (2/2)

H. Krigovsky

Doch was heißt Derartiges nun bzw. was war/ist aus dieser Begebenheit denn abzuleiten? Mein Zugang war hier nicht zuletzt jener: Wenn bereits bei den Maßplänen an sich solche Unterschiedlichkeiten zu Tage treten, müsste es sich dann nicht ggf. auch erheblich lohnen, der inneren(!) Gebäudestruktur des Industrie-Ausstellungspalastes entsprechendes Augenmerk zu widmen? Es müsste dann doch – aller Logik folgend – auch von selbiger noch auszuhebendes Planmaterial geben; Kollege Gryksa hatte seinerseits die gleiche Idee und in Folge – sehr zu unserer beiden Freude – sodann auch das Glück auf eine informelle E-Mail-Anfrage an die Technischen Universität Wien, eine sehr erhellende Antwort zu erhalten.

Kurz drauf bekamen wir sodann nämlich einen Abzug des einstigen Installationsplans (Anm.: Plan No. 1) des Industrie-Ausstellungspalastes (resp. „Industriehalle“) der Wiener Weltausstellung von 1873, welcher in farblich different hervorgehobener Weise, die einzelnen Ausstellungsbereiche innerhalb des Gebäudes –in besonders detaillierter Form – darbietet [ABB.2].

ABB.2: Direktionsplan der Industriehalle (sog. „Industriepalast“ bzw. „Industrie-Ausstellungspalast“).

Da dieses Dokument – wie sämtliche Pläne aus dieser Zeit – entsprechend händisch erstellt worden war und sich somit ein digitales Planschema wohl als hochinteressante Ergänzung für die gesamte Lehrveranstaltung anbieten würde, habe ich mich schließlich dazu entschlossen, ein solches mit geeigneter Computer-Software (Anm.: „MS Visio 365“) zu . Nach mehreren Stunden schließlich, war ich mit dem Ergebnis hinreichend zufrieden und konnte dieses in einer unserer gemeinsamen Präsenzeinheiten allen Teilnehmer*innen zur Vorstellung bringen [ABB.3].

ABB.3: Anordnungsschema des Industrie-Ausstellungspalastes der Wiener Weltausstellung 1873 (eigene Digital-Darstellung auf Basis des offiziellen Direktionsplans)

Mittels dieses Digitalisats war es folglich möglich, die wohl bisher präziseste Ausprägung des Gebäudeinneren darzubieten und so auch im Besonderen jene Struktur der chinesischen Räumlichkeiten im Gesamtkorpus – und das in sehr hoher Auflösung – sichtbar zu machen. Dieses Planschema bildet somit auch die umfassende Grundlage für die chinesischen Räume, welche in weiteren Texten dieser Webseite vorgestellt werden.

Mittels dieses Digitalisats war es folglich möglich, die wohl bisher präziseste Ausprägung des Gebäudeinneren darzubieten und so auch im Besonderen jene Struktur der chinesischen Räumlichkeiten im Gesamtkorpus – und das in sehr hoher Auflösung – sichtbar zu machen. Dieses Planschema bildet somit auch die umfassende Grundlage für die chinesischen Räume, welche in weiteren Texten dieser Webseite vorgestellt werden.

Subsummierend möchte ich das Fazit ziehen, dass ich trotz unserer zweifelsfrei hochinteressanten, in der Arbeitsgruppe gemachten Funde betreffend die chinesischen Ausstellungsobjekte, auch gerade die technischen Erkenntnisse, ob der Gebäude- und somit auch Ausstellungsflächen als nicht zu vernachlässigendes Detail für unsere treffsicheren Aussagen . Das Erstellen des digitalen Planschemas und auch der im Vorfeld dafür nötig gewesene investigative Teil, hat mir jedenfalls jeweilig besondere Freude bereitet.

Quellen

[ABB.2] Unbekannter Autor, (Ausschnitt) Direktionsplan der Industriehalle (sog. „Industriepalast“ bzw. „Industrie-Ausstellungspalast“), Installations-Pläne der Wiener Weltausstellung 1873, TU Wien Hauptbibliothek, Magazin (2B), Signatur 17386 III, Wien.

[ABB.3] H. Krigovsky, Anordnungsschema des Industrie-Ausstellungspalastes der Wiener Weltausstellung 1873 (eigene Digital-Darstellung auf Basis des offiziellen Direktionsplans 1873, Abb. 2), Software „MS Visio 365“, November 2022, Wien.

Veröffentlicht: 2023