Raum 2 (2/3)
Franziska Frießnegg
Das Foto, das vom Eingang her aufgenommen wurde [ABB.4], eröffnet einen genaueren Blick in den Raum erkennen. Zu sehen ist, dass links neben der Treppe ebenfalls verschiedene Möbelstücke ausgestellt waren, wie ein Kabinett, ein Regal, sowie noch weitere diverse Tische und Stühle. Deutlich erkennbar ist, dass auf dem Podest neben dem Bett genug Platz war, um daran herum zu gehen und so in Raum 3 zu gelangen, wo ebenfalls eine Treppe vom Podest herabführte. Auf der Fotografie aus dem Raum 3 [ABB.5] sind keine weiteren Ausstellungsstücke erkennbar, wodurch anzunehmen ist, dass auf der Eingangsseite vermutlich keine weiteren Stücke ausgestellt waren.
Die Treppe in der Mitte der Galerie, die eine Trennung zum hinteren Ausstellungsraum darstellt, führte zu der Überlegung, ob sie nicht auch als ein Durchgang zwischen den Räumen gedacht war. Auf den Fotografien ist aber eine Absperrung mit einem Seil vor der Treppe zu erkennen, was diese Theorie verwerfen würde. Auf anderen Aufnahmen ist ebenfalls deutlich zu erkennen, dass die Treppe zwar auf der anderen Seite wieder hinunterführte, aber die Stufen hauptsächlich mit Keramik zugestellt waren. Es ist anzunehmen, dass die dritte chinesische Galerie durch einen anderen Eingang zu betreten war. Vergleicht man den offiziellen Plan der Ausstellungsräume und die Fotografien miteinander, so scheint die Overbeck-Raum in Realität um einiges kürzer gewesen zu sein, als sie dort aufgezeichnet ist [ABB.6].
Da das Fotomaterial von Raum 2 nur den Blick vom Eingang zeigen, ergeben die wenigen Bilder leider nur ein ungefähres Bild der Overbeck-Galerie. Dadurch bleibt die Überlegung, wie genau der Inhalt des Raums aussah noch offen. Erkennbar ist, dass hauptsächlich Möbelstücke und Keramik, vor allem sehr viele Vasen, in diesem Teil der chinesischen Galerie ausgestellt waren. Vermutlich sind es alles Objekte, die aufgrund von Overbecks diplomatischen Bemühungen ihren Weg zur Weltausstellung geschafft haben.
Quellen
[ABB.6] H. Krigovsky, Wien (links) & Leonie Hauser/Annika Schneiderbauer, Wien (rechts).
Veröffentlicht: 2023